Skulptur „Die Töchter des Fischers“

1982 wurde in den Dünen, am Tor zum Hafen von Šventoji, eine beeindruckende 4 Meter hohe Skulpturkomposition „Die Töchter des Fischers“ errichtet – drei langhaarige Mädchen, die auf das Meer blicken und auf die Rückkehr ihres Vaters vom Fischfang warten. Die Autorin ist Zuzana Pranaitytė. Im Jahr 2016 erschien in der Rubrik „Bendraukime“ der Tageszeitung „Lietuvos rytas“ ein Artikel, der enthüllte, dass das 1982 in den Dünen entstandene Kunstwerk noch eine andere Seite hat. Die Nichte der Bildhauerin Zuzana Pranaitytė, Lina Wahl, die im Ausland lebt, erzählte der Redaktion, dass ihre Tante ihr verraten habe, dass die Skulptur „Die Fischerinnen“ gar keine Fischerinnen seien, sondern die drei baltischen Staaten, wobei Litauen in der Mitte stehe. Die Staaten blicken nach Westen, auf der Suche nach Hilfe, um sich von der sowjetischen Besatzung zu befreien. Die Skulptur in den Dünen von Šventoji ist das Werk, das der Künstlerin am meisten Kraft gekostet hat. Laut ihrer Nichte musste sie sogar neun Entwürfe anfertigen. „Ich erinnere mich, wie meine Tante Skizzen für „Die Fischerinnen” anfertigte. In ihrem Atelier an der Vilnelė gab es viele davon. Ich war gerne dort. Als Teenager posierte ich für meine Tante, während sie diese Skulpturen formte. Ich stand auf einem Gerüst, und meine Tante formte die Beine und Finger der „Töchter”. Ich bekam etwas Ton, damit mir nicht langweilig wurde. Dann wurden sie nach Leningrad gebracht, wo sie aus Metall gegossen wurden“, erzählte die Frau.