Skulptur „Mädchen“
1941 wurde in Palanga ein Pionierlager gegründet. Die Kinder wurden in Gebäuden untergebracht, die für Erholungszwecke bestimmt waren. Ein großer Teil der Kinder im Pionierlager waren jüdische Kinder. Die Jungen wohnten in einem zweistöckigen Haus, die Mädchen separat. Die Kinder wurden in der Lager von Erzieherinnen (Lehrerinnen) und Betreuern (Schüler höherer Klassen, Mitglieder der Kommunistischen Jugendorganisation) beaufsichtigt. Die Kinder spielten, gingen an den Strand, badeten und sammelten Bernstein. Die Erholung im Lager dauerte jedoch nur zwei Wochen. Am 22. Juni 1941, dem ersten Tag des Krieges zwischen Deutschland und der Sowjetunion, wurde das Pionierlager in Palanga zerstört. Die Kinder wurden in Gruppen aus der Stadt in Richtung Lettland gebracht. Das Schicksal der Kinder war unterschiedlich – einigen versperrten Wehrmachtseinheiten den Weg und sie wurden nach Palanga zurückgebracht, andere wurden ins Innere der Sowjetunion evakuiert. Die nach Palanga zurückgebrachten jüdischen Kinder wurden in einer der Synagogen von Palanga zusammen mit jüdischen Frauen und anderen jüdischen Kindern aus Palanga untergebracht. In der Vytauto-Straße, neben der Sommerlesesaal der Litauischen Nationalbibliothek Martynas Mažvydas in Palanga, steht die Skulptur „Mädchen“ der Bildhauerin V. A. Vertulienė (Architekt V. Daninskis). Die Skulptur ist dem Pionierlager von Palanga gewidmet, das in den ersten Tagen des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. In der Sowjetzeit hieß das Werk „Pionierė“ (Pionierin).